Ertrags- und Aufwandskonten erklärt

Mit Quitto hast du die Möglichkeit, deine Buchungen direkt einem Ertrags- oder Aufwandskonto zuzuordnen. Diese Konten sind am Ende des Jahres in deinem Jahresabschluss ersichtlich und geben dem Finanzamt einen detaillierten Einblick in deine Finanzen. In diesem Artikel erfährst du, wann du welches Konto verwenden solltest.

Warum diese Ertrags- und Aufwandskonten?

In der Schweiz dienen Ertrags- und Aufwandskonten der systematischen Erfassung aller finanziellen Transaktionen eines Unternehmens, um den wirtschaftlichen Erfolg zu ermitteln. Diese Konten sind Teil des doppelten Buchungssystems, welches sicherstellt, dass jede Buchung sowohl einen Ertrag als auch einen Aufwand erfasst, was eine transparente und nachvollziehbare Darstellung der Finanzlage ermöglicht. Diese Konten können aber auch in der einfachen Buchhaltung verwendet werden, um die Einnahmen und Ausgaben zu Kategorisieren.

Die Ertragskonten

 Ertragskonten sind Konten, auf denen die Einnahmen eines Unternehmens erfasst werden. Bei den Ertragskonten stehen nur zwei mögliche Kategorien zur Auswahl.

KontoErklärung
ProduktionserlöseDas Produktionserlöskonto erfasst Einnahmen aus dem Verkauf von hergestellten physischen Gütern wie z.B. Möbeln, Schmuck oder handwerklich gebrautem Bier.
DienstleistungserlöseFür das Dienstleistungserlöskonto werden Einnahmen aus Dienstleistungen wie z.B. Beratung, Coaching, Design oder individuelle Dienstleistungen erfasst.

Die Aufwandskonten

Aufwandkonten sind Konten in der Buchführung, auf denen alle Kosten und Aufwendungen eines Unternehmens erfasst werden. Bei den Aufwandkonten gibt es mehr Auswahl.

KontoErklärung
Dienstleistung

Als Dienstleistungsaufwand werden Kosten erfasst, die durch den Bezug von externen Dienstleistungen entstehen. 

Beispiel: Dein Unternehmen beauftragt eine Reinigungsfirma, um die Büros zu reinigen. Die dafür gezahlte Rechnung von 500 Franken wird als Dienstleistungsaufwand verbucht.

Material und Waren

Kosten für Rohstoffe und Materialien, die zur Herstellung von Produkten benötigt werden. 

Beispiel: Ein Möbelhersteller kauft Holz für 2'000 Franken, um Tische zu produzieren. Dieser Betrag wird als Materialaufwand verbucht.

Sozialleistungen (AHV, IO, EO)

Hier werden alle Sozialleistungen erfasst, die du zahlst. Dazu gehören beispielsweise:

  • AHV/IV/EO-Beiträge: Beiträge zur 1. Säule der Alters- und Hinterlassenenversicherung.
  • Pensionskassenbeiträge: Beiträge zur 2. Säule, die freiwillig sind und nur bis zu 50% abziehbar.
  • Weitere Sozialleistungen: Dazu zählen unter anderem die Unfallversicherung für dich und deine Mitarbeitenden sowie die Krankentaggeldversicherung.
Lohn

Lohnaufwand bezeichnet die Gesamtkosten, die ein Unternehmen für die Vergütung seiner Mitarbeitenden aufbringt. Dazu gehören Gehälter, Löhne, Boni und sonstige Vergütungen, die an die Angestellten gezahlt werden.

Beispiel: Ein Unternehmen zahlt seinen Mitarbeitenden insgesamt 10'000 Franken für den Monat. Dieser Betrag wird als Lohnaufwand verbucht.

Miete

Raumaufwand umfasst die Kosten, die einem Unternehmen für die Nutzung von Räumlichkeiten entstehen. Dazu zählen Mieten, Nebenkosten wie Heiz- und Stromkosten sowie Instandhaltungskosten für die angemieteten oder eigenen Räume.

Beispiel: Ein Unternehmen zahlt monatlich 2'500 Franken Miete für seine Büroräume. Diese Miete wird als Raumaufwand verbucht.

Tipp: Die meisten Selbständigen arbeiten von zu Hause aus. In diesem Fall ist es von Kanton zu Kanton unterschiedlich, wie viel du von deiner Miete als Ausgabe erfassen darfst. Hier findest du weitere Informationen. Wenn du hingegen ein eigenes Büro hast oder z.B. in einem Coworking Space arbeitest, kannst du die gesamten Kosten als Ausgabe erfassen.

Büromaterial, EDV, Telefon, Porti

Informatikaufwand umfasst die Kosten, die einem Unternehmen für IT-Dienstleistungen, Software, Hardware und technische Unterstützung entstehen. Dazu gehören beispielsweise Ausgaben für Computer, Server, Softwarelizenzen und IT-Support.

Beispiel: Ein Unternehmen kauft neue Computer und Softwarelizenzen im Wert von 8'000 Franken. Diese Ausgaben werden als Informatikaufwand verbucht.

Finanzaufwand

Finanzaufwand bezeichnet die Kosten, die einem Unternehmen im Zusammenhang mit der Finanzierung und Verwaltung von Kapital entstehen. Dazu zählen Zinsen für Kredite, Gebühren für Bankdienstleistungen und sonstige finanzielle Belastungen.

Beispiel: Ein Unternehmen zahlt 1'500 Franken Zinsen für einen Bankkredit. Dieser Betrag wird als Finanzaufwand verbucht.

Reisespesen

Fahrzeug- und Reiseaufwand umfasst die Kosten, die im Zusammenhang mit dem Betrieb von Fahrzeugen und der Durchführung von Reisen entstehen. Dazu zählen Ausgaben für Treibstoff, Wartung, Reparaturen von Fahrzeugen sowie Reisekosten wie Fahrtickets, Übernachtungen und Verpflegung.

Beispiel: Ein Unternehmen gibt 3'000 Franken für Treibstoff und Wartung eines Firmenfahrzeugs aus und hat weitere 1'200 Franken für Reisekosten (Flugtickets und Hotelübernachtungen) ausgegeben. Insgesamt werden diese 4'200 Franken als Fahrzeug- und Reiseaufwand verbucht.

Unterhalt, Reparatur und Ersatz

Dieser Posten umfasst die Kosten, die für die Instandhaltung, Reparatur und den Ersatz von Anlagen, Maschinen und anderen Vermögenswerten anfallen. Dazu zählen regelmässige Wartungsarbeiten, Reparaturen zur Behebung von Schäden sowie die Anschaffung neuer Teile oder die Ersetzung alter, defekter Anlagen.

Beispiel: Ein Unternehmen gibt 2'000 Franken für die Wartung seiner Maschinen, 1'500 Franken für eine Reparatur und 5'000 Franken für den Ersatz eines defekten Geräts aus. Insgesamt betragen die Kosten 8'500 Franken.

Werbung und Marketing

Werbeaufwand umfasst die Kosten, die ein Unternehmen für Marketing- und Werbemassnahmen aufwendet, um Produkte oder Dienstleistungen zu bewerben und Kunden zu gewinnen. Dazu gehören Ausgaben für Anzeigen, Promotions, Sponsoring und andere Marketingaktivitäten.

Beispiel: Ein Unternehmen gibt 3'000 Franken für Online-Werbung und 2'000 Franken für Druckanzeigen aus. Insgesamt beträgt der Werbeaufwand 5'000 Franken.

Aus- und Weiterbildung

Aus- und Weiterbildungskosten umfassen die Aufwendungen, die ein Unternehmen für die Schulung und Weiterbildung seiner Mitarbeitenden investiert. Dazu gehören Kosten für Seminare, Workshops, Schulungen und Lehrgänge.

Beispiel: Ein Unternehmen gibt 1'500 Franken für ein Seminar zur Fachkräfteschulung und 800 Franken für einen Online-Kurs aus. Insgesamt betragen die Aus- und Weiterbildungskosten 2'300 Franken.

Übriger GeschäftsaufwändeHier kommt der ganze Rest rein, den du bis jetzt nirgends zuordnen konntest.

 

Wichtig: Es ist sehr hilfreich, immer die richtigen Konten für deine Buchhaltung zu verwenden, da du anhand der erfassten Daten auch korrekte Aussagen für die Zukunft treffen kannst. Zum Beispiel kannst du erkennen, wo du besonders viel Geld ausgibst. Diese Informationen kannst du nutzen, um deine Ausgaben neu zu evaluieren und zu überlegen, ob gewisse Dinge wirklich nötig sind.

 

Geheimtipp

Weniger Aufwand in der Selbständigkeit

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